Description
Schon von weitem sichtbar ist die um 1400 erbaute Burg Neufelsberg, im Volksmund eben Teufelsburg genannt. Heute ist sie eine touristische Attraktion, von deren Burgplateau, hat man es erst einmal erreicht, den schönsten Blick ins Saarland hat. Vor einem breitet sich nämlich nicht nur das Saartal aus, an klaren Tagen hat man sogar Fernsicht bis zum 30 km entfernten Schaumberg.
Auf wenig befahrenen Straßen, Richtung Westen, wo Lothringen nicht mehr fern ist, radeln wir über sanftes Hügelland. Hier auf dem „Gau" verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. Dort heißen die Orte Kerlingen oder Düren, in denen auch heute noch das Moselfränkische gepflegt wird, dieser für unsere Grenzregion so typische Dialekt als Mischung aus deutscher und lothringischer Sprache. Ganz in der Nähe unserer Route liegt auch Leidingen. Hier spaziert man mit einem Fuß in Frankreich, mit dem anderen in Deutschland, verläuft doch die Grenze mitten durch die Dorfstraße.
Einen weiteren Höhepunkt erfährt die Runde in Gisingen. Dort erwartet Haus Saargau den Besucher mit bäuerlichem Charme und edlem Mobiliar. Haus Saargau ist ein Paradebeispiel für einen einzigartigen Bautyp, den es nur in unserer Grenzregion zu finden gibt. Diese sog. Lothringer Bauernhäuser sind große Einhäuser, in denen Wohn- und Wirtschaftsteil, Mensch und Tier, unter einem Dach vereint waren. Der zum bundesweit bekannten Projekt „Gärten ohne Grenzen" gehörende Bauerngarten erfreut durch eine Vielzahl von Heilpflanzen und Küchenkräutern und ist als Rastplatz für Wanderer und Radler ein allseits bekanntes Ziel (Öffnungszeiten Haus Saargau: Sonntag - Mittwoch 14 - 17 Uhr, Do - Fr 10 - 12 Uhr). Nicht weniger geschichtsträchtig ist das Gebiet um Oberlimberg. Hier zeugen markante Aufschüttungen unweit unserer Route von keltischen Abschnittswällen. Diese im Volksmund „Schwedenschanzen" genannten Anlagen sind Graben- und Wallsysteme, die den Bergsporn des Limbergs, den man als geübter Radler per Rad erklimmen kann, abriegelten.